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Eckdaten des Projekts

  • Vergabegegenstand: mobiles Verkehrsmanagementsystem
  • Umsetzungszeitraum: 2011 als PCP-Pilotprojekt gestartet
  • Volumen: rund 1 Mio. Euro

Ausgangssituation/Problemstellung

Um eine intensive Überwachung des Verkehrsflusses bei Baustellen & Großereignissen anhand von Verkehrsinformationen zu ermöglichen und diese direkt an die Verkehrsteilnehmer kommunizieren zu können, waren BMVIT und ASFINAG auf der Suche nach einem Verkehrsmanagementsystem. Anforderungen an ein solches System waren u.a. Eigenständigkeit, Mobilität, Schutz vor Diebstahl und Vandalismus, eine Schnittstelle zur ASFINAG, schnelle Installation, eine ausspezifizierte Datenschnittstelle und die Anzeigemöglichkeit von verschiedenen Verkehrsinformationen an der Strecke.

Innovativer Charakter 

Beim beschriebenen Beispiel handelt es sich um vorkommerzielle Beschaffung (PCP). Dabei arbeiten mehrere Unternehmen gleichzeitig an innovativen, anwendungsnahen Produkten, testen deren Machbarkeit und entwickeln diese bis zu einem Prototypstadium.

Basis ist ein durch den Auftraggeber finanzierter Forschungs- und Entwicklungsvertrag zwischen der beschaffenden Stelle und den involvierten Unternehmen. Seit dem Jahr 2011 wurden bereits mehrere PCP-Verfahren in Österreich gestartet bzw. umgesetzt. Das erste PCP-Verfahren „Verkehrsinfrastrukturforschung 2011“ wurde vom BMVIT gemeinsam mit der ÖBB-Infrastruktur AG und der ASFINAG finanziert und durchgeführt und von der FFG erfolgreich abgewickelt. Der innovative Charakter liegt im vorliegenden Fall also nicht nur in der Lösung selbst begründet, sondern auch im Prozess zur Erarbeitung der Lösung.

Beschreibung der Vorgangsweise

In der ersten Phase wurden für ein mögliches Verkehrsmanagementsystem sieben Projektanträge eingereicht, wovon fünf für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie ausgewählt wurden. Aus diesen fünf Konsortien erhielten schließlich zwei Teilnehmer die Möglichkeit, einen Prototyp zu entwickeln und auf dem Streckennetz der ASFINAG zu testen.

Ergebnis & Mehrwert

Aus dem PCP-Pilotprojekt entstanden folgende zwei Prototypen:

MOVE BEST ist eine Kombination aus mobilen, energieautarken und dynamisch  steuerbaren Komponenten für die Verkehrsdatenerfassung und Anzeige. Das System verfügt über eine Systemzentrale, welche Verkehrsdaten vor Ort erfassen und die einlangenden Daten analysieren kann, drahtlose Übertragungsmedien, eine Informationseinheit (LED-Verkehrszeichen) und über einen mobilen Leitstand. MOVE BEST ist in Modulbauweise ausgeführt, da die einzelnen Komponenten leichter transportiert werden können.

Das System MOVEBAG ist ebenfalls modular aufgebaut. Mobile Sensorkomponenten, die mit wenigen Handgriffen vor Ort montiert werden, liefern die erforderlichen Informationen wie Fahrzeuganzahl, Geschwindigkeiten, Reisezeiten oder Videobilder. Diese Daten stehen online dem Operator in seinem mobilen Leitstand auf einer Karte zur Verfügung. Von dort steuert er situationsabhängig mobile Anzeigetafeln an, welche ebenfalls vor Ort aufgestellt wurden. Diese dienen der Information des Verkehrsteilnehmers beziehungsweise der Steuerung des Verkehrsflusses.

  • Durch die Abwicklung des Pilotprojektes in zwei Phasen konnte sichergestellt werden, dass die entwickelten Systeme den Anforderungen aus der Problemstellung genau entsprachen.
  • Aufgrund der dadurch möglichen Qualitätssicherung und dem Wettbewerb im Zuge des Verfahrens konnte das Projektrisiko minimiert werden.
  • Die Ergebnisse der ersten Tests sind für die ASFINAG sehr positiv ausgefallen und so werden nun Möglichkeiten für weitere Teststellungen im Echtbetrieb geprüft und eine darauf aufbauende kommerzielle Beschaffung ins Auge gefasst.

Ansprechpartner   

Hartwig Hufnagl
Hartwig.hufnagl(at)asfinag.at

Bernhard Jelinek
bernhard.jelinek(at)asfinag.at