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Eckdaten des Projekts

  • Vergabegegenstand: Bürogebäude Bruck an der Mur
  • Umsetzungszeitraum: 2010 - 2012
  • Volumen: ca. 4 Millionen Baukosten

Ausgangssituation/Problemstellung

Das Gebäude in Bruck an der Mur welches dem Bezirksgericht, Finanzamt und Vermessungsamt als Bürogebäude dient, wurde 1967 errichtet. Auslöser einer Generalsanierung von 2010-2012 war zusätzlicher Raumbedarf für das Bezirksgericht. Vor allem aber war seitens des BMJ eine große Bereitschaft vorhanden, ein Gebäude zu beauftragen, dass vorbildlichen, innovativen Charakter haben sollte. Für das BMJ bot sich die Gelegenheit bei diesem Projekt technische Innovationen  umzusetzen und somit deren Alltagstauglichkeit zu prüfen.

Innovativer Charakter

Integrale Planung wurde früh angewendet - bereits zum Wettbewerb wurden die Nachhaltigkeitskriterien  bekanntgegeben. Innovativstes bauliches Element ist die Solarwabenfassade, die bis dato nur in kleinerem Maßstab bei Wohnbauten zum Einsatz kam. Vor allem aber ist der gesamte Planungsprozess als innovativ hervorzuheben durch: integrale Planung, Lebenszykluskostenanalysen, Gebäudesimulationen, zusätzliche Einholung von Expertisen zur Energieeffizienz und Qualitätssicherung, Installation eines Monitoring Systems zur Prüfung der geplanten Innenraumqualitäten (Luft, Licht und Temperatur) und des Energieverbrauchs. Während der Planungsphase der Sanierung wurden Lebenszykluskostenanalysen zur Beurteilung von verschiedenen Varianten angewendet. Gebäudesimulation half bei der  Ermittlung der Tageslichtqualität sowie der thermischen Konditionen.

Vorgangsweise

Im Vorfeld der Planung wurden Kriterien zur Erfüllung von Nachhaltigkeitsstandards festgelegt. Im Besonderen solche Maßnahmen, die zur Erlangung einer möglichst hohen Energieeffizienz beitragen. Als fixer Bestandteil wurden diese Ziele bereits dem Planerfindungsverfahren beigelegt. Der Wettbewerb wurde EU-weit, 2-stufig ausgeschrieben. Gemeinsam mit dem Generalplaner wurde das integrale Planungsteam formiert und um zusätzliche Expertisen ergänzt (Energie, Lebenszykluskosten und Monitoring).

Ergebnis & Mehrwert

Das Gebäude in Bruck/ Mur ist heute ein Vorzeigeprojekt, das sogar internationale Aufmerksamkeit genießt. Im Vergleich zum unsanierten Zustand konnte der Energieverbrauch um rund 60% reduziert werden. Aus Umfragen geht hervor, dass die Nutzerinnen und Nutzer des Gebäudes sehr zufrieden sind und sich deutlich wohler fühlen als zuvor. Die Qualität im Inneren des Gebäudes ist deutlich gestiegen: helle Räume und eine sehr gute Raumluftqualität im Gebäude. Vor allem aber sind die Temperaturen im Winter und Sommer ausgeglichener und angenehmer als zuvor. Durch die deutlich geringeren Energieverbräuche konnten die Mehrkosten des Energiepreises bei Umstellung von Gas auf Biomasse zu hundert Prozent kompensiert werden. Wenn künftig auch die Auswirkungen auf den Umwelt- und Klimaschutz standardmäßig in die wirtschaftlichen Entscheidungen einfließen, rechnen  sich die höheren Ausgaben der Erstinvestition.

Vorteile auf einen Blick

  • Senkung des Energieverbrauchs um ca. 60%
  • Umstellung auf erneuerbare Energieträger
  • Deutliche Verbesserung von Helligkeit und Raumluftqualität
  • Heizwärme durch Biomasse
  • Reversible Wärmepumpe mit Energiepfählen für Heizen und Kühlen
  • Umstellung von Gas-Kessel auf Biomasse-Nahwärmeversorgung
  • Stehlampen in den Büroflächen mit präsenz- und tageslichtabhängiger Steuerung
  • Reduzierung des Heizwärmebedarf von 153 kWh/m²a auf 24 kWh/m²a
  • Beitrag zur Energie-Bilanz durch Einsatz von Photovoltaikanlagen

Weitere Informationen

Haus der Zukunft Plus ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des bmvit von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) abgewickelt.

Ansprechpartner

ARE Austrian Real Estate
www.are.at