Innovativer Charakter
Um sich neuen Herausforderungen proaktiv zu stellen, hat die MA 33 ein umfassendes Standardisierungskonzept erarbeitet, welches die Vorzüge der LED berücksichtigt. Das Kernstück ist eine herstellerneutrale Schnittstelle zwischen Leuchten-Gehäuse und Leuchten-Einsatz. Dieses System ist ressourcenschonend, da das Leuchten-Gehäuse viele Jahrzehnte im Einsatz bleiben kann. Das „Innenleben“ lässt sich ohne Werkzeug, schnell und einfach austauschen. Damit ist sichergestellt, dass immer die aktuellste und effizienteste Technik zum Einsatz kommt und gleichzeitig größtmögliche Wartungsfreundlichkeit gegeben ist. Es handelt sich hierbei also um eine Produktinnovation und eine Weiterentwicklung der bestehenden LED-Lösungen am Markt.
Beschreibung der Vorgangsweise
Für die Schnittstelle der Wiener Standard-Leuchte wurde am Österreichischen Patentamt ein Gebrauchsmusterschutz beantragt. Die Schnittstelle wurde für jede Gehäusegröße (gem. Regelwerk Wiener Beleuchtungslösungen) separat definiert. Das Standardisierungskonzept der Lichttechnik wurde von der Fa. Bartenbach erstellt. Dieses basiert auf 26 sogenannten Regelquerschnitten, welche die Geometrie des Großteils der Wiener Straßen abbilden und von der MA 33 zusammengefasst wurden.
Daraus wurden sieben unterschiedliche Lichtstärkeverteilungskurven abgeleitet, welche die Lichtlenkung von der Leuchte zur auszuleuchtenden Fläche beschreiben. Für die einzelnen Regelquerschnitte wurden die zum Erreichen einer normgerechten Beleuchtung erforderlichen Beleuchtungsklassen je nach Verkehrsaufkommen und Art der Verkehrsteilnehmer (PKW, Fußgänger, Radfahrer, …) festgelegt. Daraus lässt sich der für die Beleuchtung erforderliche Lichtstrom ableiten.
Besonderer Wert beim Design der neuen Standardleuchten wurde auf ökologische Aspekte gelegt. Durch den Einsatz der „Cut-Off - Technik“ und der Verwendung von Blendschuten, welche eine Lichtabstrahlung in die horizontale Ebene verhindern, werden sowohl die Nachthimmelsaufhellung als auch die Anlockwirkung auf Insekten signifikant reduziert.
Zur Spezifikation der Standard-Leuchten wurde aus den oben beschriebenen Anforderungen ein Katalog mit ca. 80 Kriterien aus den Bereichen Mechanik, Lichttechnik und Elektrotechnik erstellt, welcher die Grundlage für die Beschaffung darstellt.
Ergebnis & Mehrwert
- Langfristig sichergestellte herstellerunabhängige Beschaffung (gemäß Bundesvergabegesetz) von Leuchten und Leuchten-Einsätzen durch standardisierte Lichttechnik sowie die herstellerunabhängige mechanische Schnittstelle.
- Vereinfachte Entstörung durch kurzfristige Verfügbarkeit von Ersatzteilen aufgrund einheitlicher Technik und somit nachhaltige Senkung der Instandhaltungskosten.
- Verlängerung der Wartungszyklen durch längere Produktlebenszyklen der eingesetzten Komponenten in Kombination mit langlebigen Leuchtmitteln (sog. Long-Life Produkte).
- Die lichttechnischen Eigenschaften sind über Lichtstrom [lm] und standardisierte Lichtverteilung definiert, sodass die Art der Lichterzeugung (Leuchtmittel LED, HIT, NAH,…) sekundär ist.
- Einfacher und schneller Tausch des Leuchten-Einsatzes (80 Sekunden) ohne Werkzeug und daher kürzere Zeit vor Ort (geringere Verkehrsstörungen, höhere Gesamt-verfügbarkeit). Defekte Einsätze können in der Werkstätte aufbereitet werden. Auch die Leuchten-Abdeckung kann innerhalb kürzester Zeit (40 Sekunden) werkzeuglos getauscht werden.
- Signifikante Verringerung der Nachthimmelsaufhellung sowie der Anlockwirkung auf nachtaktive Insekten durch Einsatz der Full-Cut-Off -Technik (Verhinderung von Lichtabstrahlung in die horizontale Ebene).
Ansprechpartner
Ing. MMag. Gerald Wötzl, Bakk.