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Am Bildungscampus Seestadt Aspern errichtete die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) eine Bundesschule mit insgesamt 41 Klassen für rund 1.100 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II, welche seit Herbst 2017 hier unterrichtet werden.

Eckdaten des Projekts

  • Projektdauer: Juni 2015 bis Juni 2017
  • Beschaffungsvolumen: EUR 32 Mio.
  • Projektträger: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.

Ausgangssituation

Der 22. Wiener Gemeindebezirk ist als Stadtentwicklungsgebiet definiert. Das Flugfeld Aspern wird über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten entwickelt. Es entsteht ein neuer Stadtteil, der Heimat für rund 25.000 Personen werden soll. Insgesamt werden ca. 8.500 neue Wohnungen entstehen. Durch die langfristige Entwicklung kann von einer ausgewogenen Generationenstruktur ausgegangen werden. Damit ist auch eine Auslastung des Schulbetriebs gewährleistet.

Im Masterplan sind Bauplätze festgelegt, auf denen schulische Infrastruktur vorgesehen ist. Angestrebt wurde die Errichtung eines Schulcampus für den Bildungsraumbedarf 0- bis 19-Jähriger.

Innovativer Charakter

Cluster- und Departmentsystem:

Das Schulgebäude umfasst rund 12.900 Quadratmeter und wird nach einem innovativen Raumkonzept gestaltet. Die Unterrichtsräume der Sekundarstufe I – für die 10- bis 14-Jährigen –  sind nach einem Clustersystem angeordnet. Jeweils vier Stammklassen sind um einen offenen Raum gruppiert, der für Gruppenarbeiten genutzt werden kann. In der Sekundarstufe II sind die Lehrbereiche in Departments organisiert. Die Schülerinnen und Schüler haben keine Stammklassen mehr, sondern wandern je nach Unterrichtsfach in einen anderen Raum. Pausen und Freistunden können sie in insgesamt vier eigenen Aufenthaltsbereichen verbringen, den sogenannten „Home Bases“. Oder sie schnappen etwas Frischluft auf einer der Terrassen, wahlweise auch im rund 400 Quadratmeter großen begrünten Innenhof.

Nachhaltige Haustechnik:

Nachhaltigkeit wird auch bei diesem Bauprojekt großgeschrieben. Das fertige Gebäude ist nach Total Quality Building (TQB) Kriterien mit 904 Punkten zertifiziert. Dabei werden unter anderem Faktoren, wie Energieeffizienz, eingesetzte Materialien oder auch vorhandene Infrastruktur bewertet.

Einen wichtigen Beitrag, um die gewünschten Punkte zu erzielen, leistet unter anderem die Haustechnik. Ein Grundwasserbrunnen spielt bei der Temperierung des Gebäudes eine große Rolle. Über eine Betonkernaktivierung der Geschoßdecken kann die Schule in den heißen Monaten entsprechend energieeffizient temperiert werden. In den Wintermonaten leistet diese Technik einen Beitrag zur Beheizung der Schule. Die Leitungen befinden sich in der Decke und haben je nach Jahreszeit einen kühlenden oder heizenden Effekt. Zudem sorgt eine kontrollierte Lüftung für anhaltend hohe Luftqualität in den einzelnen Räumen. Für energieeffiziente Beleuchtung auf den Gängen sorgen LED Leuchten.

Vorgehensweise

Aus einem EU-weiten, offenen, zweistufigen Realisierungswettbewerb für den Neubau eines Bundesschulgebäudes am zweiten Teilgebiet des sogenannten Bildungsquartiers in Wien Donaustadt, ging aus insgesamt 71 internationalen Einreichungen fasch&fuchs.architekten ZT-gmbh aus Wien als Gewinner hervor.

Während auf „Teilgebiet 1“ des Bildungsquartiers Bildungseinrichtungen für die Stadt Wien ein Kindergarten, eine Ganztagsvolksschule und ein Sonderpädagogisches Zentrum errichtet wurden, war für „Teilgebiet 2“ eine Bundesschule geplant.

Insgesamt wurden 41 Klassenräume sowie Sonderunterrichtsräume, Verwaltung, Pausen- und Sportflächen für rund 1.100 Schülerinnen und Schüler errichtet.

Nach Beauftragung des Architekten begann die rund 18 Monate dauernde Planungsphase. Nach Vorliegen des finalen Projektes, als Basis für die behördlichen Genehmigungen, und der Mietvereinbarung zwischen BMBWF und BIG begann die Bau-Umsetzungsphase mit rund eineinhalb Jahren.

Ergebnis und Mehrwert

Neben dem innovativen Cluster- und Department-System entspricht der Neubau in Sachen Nachhaltigkeit modernsten Kriterien. Nach TQB-Skala (Total Quality Buildings), die umfassende Bereiche der gesamten Nachhaltigkeitskriterien umfasst, werden 904 von insgesamt 1.000 möglichen Punkten erreicht.

Ansprechpartner

DI Gottfried Flicker

T: 05 0244 - 1449

 

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