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In dem Projekt ging es um die Entwicklung einer in der Corona-Krise in Betrieb genommenen Psychiatrischen Online Interventionsplattform als App für Mobilgeräte. Die Plattform hilft seit Beginn der Covid-Pandemie Menschen mit den psychischen Belastungen dieser Zeit fertig zu werden.

Zu Themen wie Angst, Depression, Stress etc. finden Menschen Erklärungen, Anleitungen für zu Hause und erste Möglichkeiten, aktiv etwas gegen die Belastungen zu tun.

Eckdaten des Projekts

  • Projektdauer: März 2021 bis 16.11.2021
  • Projektträger: Medizinische Universität Innsbruck
  • Projektkosten: 56.140 EUR

Förderung durch AWS: 80%

Förderung durch Medizinische Universität Innsbruck: 20%

Ausgangssituation

Als der Lockdown aufgrund von COVID-19 über ganz Tirol angekündigt wurde, fanden sich plötzlich viele Patient*Innen mit psychischen Vorerkrankungen ohne ihr übliches therapeutisches Behandlungssetting wieder. Zu Beginn war unklar, ob und wann im niedergelassenen Bereich wieder gearbeitet werden konnte. Auch das Problem, möglicherweise Patient*Innen und medizinisches Personal durch die fortlaufende Behandlung vor Ort in Gefahr zu bringen, verschärfte die Situation.

An Kliniken wurde die Behandlung in den psychiatrischen Ambulanzen auf Notfallkontakte reduziert Auch die Aufnahmekriterien für stationäre Therapien wurden strenger gestellt. In dieser Zeit und den Tagen vor der Quarantäneankündigung beobachteten wir eine Zunahme von Kontakten an unserer Klinik zu Personen, die ohne vorbekannte psychische Erkrankung durch diese Situation stark belastet waren.

Innovativer Charakter

Innerhalb von Tagen nach Pandemiebeginn wurde eine Online Interventionsplattform für psychisch belastete Menschen eingerichtet. Das Design wurde modular in Blöcken gewählt, um bei Bedarf reduziert oder erweitert zu werden. Das Hinzufügen neuer Inhalte ist möglich, ohne andere Themen während der Aktualisierung zu beeinträchtigen. In inhaltlich geordneten Blöcken wurden verschiedene psychiatrische Themen wie Angst, Depression etc. angeordnet. In diesen Blöcken finden Patient*Innen eine kurze Beschreibung zum Thema und einen Fragebogen zur Selbstevaluation der Symptome, sowie themenspezifische Videos oder Therapieanleitungen.

Da die meisten Zugriffe auf Websites heutzutage mobil sind, wurde die gesamte Plattform einschließlich der Fragebögen, Videos und dem Design für den Einsatz auf Mobiltelefonen und Tablets optimiert. Um schnelle Zugriffszeiten zu gewährleisten, wurde ein externer Anbieter von Videoinhalten für mehr Leistung bei gleichzeitiger Nutzung des Online-Interventionsprogramms durch mehrere Personen ausgewählt.

Vorgehensweise

Durch die Förderung des IÖB/AWS war es für unser Department für Psychiatrie II (Medizinische Universität Innsbruck) möglich, zusammen mit der Firma ESD - Evaluation Software Development GmbH eine Weiterentwicklung des bestehenden Angebots in enger Zusammenarbeit mit dem Kernentwicklungsteam zu ermöglichen.

Als Resultat dieser Zusammenarbeit wurde die App „Help@Covid“ entwickelt, die als Internetplattform und auf iOS und Android Geräten Menschen durch die Pandemie begleitet und Hilfestellungen im Alltag anbietet.

Ergebnis und Mehrwert

Mit 15.11.2021 konnte die Weiterentwickelte Version, welche nun auch als App für iOS und Android verfügbar ist, im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Die App bietet zu 18 verschiedenen Themen rund um das Thema Psychische Gesundheit Hilfe und Information an. Hierzu sind 31 psychoedukative Videos für die Nutzer*innen integriert, sowie 17 Selbstevaluierungsfragebögen, mit denen Nutzer*innen ihre psychische Gesundheit evaluieren und den Verlauf beobachten können. Auch hier ist das positive Feedback von Patient*innen und Nutzer*innen sowie die Resonanz in den Medien zu erwähnen, die das Interesse und die Bedeutung des Projekts in der nun seit bald 2 Jahren bestehenden Covid-Pandemie in Österreich unterstreichen.

Ansprechpartner

Hr. Dr. Matyas Galffy

Assistenzarzt, Psychiatrie II, Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie

 

 

Weiterführende Links

  • www.psychosomatik-innsbruck.at