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Der Trend zeigt: Die Menschen in unserem Land werden zunehmend älter, das verdanken wir unter anderem einem funktionierenden Gesundheitssystem. Die Betreuung der ältesten Generation wird die Gesellschaft jedoch nicht zuletzt aufgrund der Zunahme von Demenzerkrankungen vor Herausforderungen stellen. Gleichzeitig wünschen sich einerseits die Bewohner der „Häuser zum Leben“, als auch Personen in ihren Eigenheimen möglichst lange selbstständig zu bleiben. Großes Potential versprechen innovative Hilfsmittel, die durch „Schwester Immerda“ jetzt erfahrbar sind.

Eckdaten des Projekts

  • Projektdauer: 1 Jahr, Start 2019
  • Projektträger: Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
  • Projektkosten: € 8.000

Ausgangssituation

Das Thema AAL (Active Assisted Living) ist während der letzten Jahre EU-weit und in Österreich intensiv beforscht worden. Das Nachfragepotenzial nach AAL-Lösungen liegt in Österreich geschätzt bei ca. 350 Mio. Euro jährlich. Aktuell fehlt eine einfache, überschaubare Präsentation der einzelnen Produkte und Hilfsmöglichkeiten für jene, die es benötigen. Außerdem ist es schwierig und teuer, AAL-Produkte zu besorgen, zu installieren und zu warten, da es (in Wien und in Österreich) keine Organisation gibt, die eine niederschwellige, umfassende Beratung anbietet. Das ist besonders für Ältere oder körperlich und/oder kognitiv eingeschränkte Personen und deren Angehörige eine große Hürde.

Innovativer Charakter

Das Angebot schafft einen guten Überblick an sinnvollen Tools für unterschiedlichste Anwendergruppen. Es wurden räumlich getrennte thematische Bereiche geschaffen, um eine Unterscheidung zu treffen -  zwischen Anwenderinnen und Anwendern mit hoher Agilität und solchen, die kognitiv und/oder körperlich beeinträchtigt sind.

Durch diese Herangehensweise ist es möglich, sehr spezifisch auf Besucherinnen und Besucher der Musterwohnung einzugehen und je nach Anforderung bestimmte AAL-Produkte und -Lösungen zu präsentieren.

Vorgehensweise

In einem ersten Schritt wurde ein grundlegendes Konzept zur Präsentation von AAL-Produkten durch das KWP erstellt. 

Die IÖB-Servicestelle veranstaltete einen Workshop zu dem rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KWP eingeladen wurden. Diese Fachexpertinnen und -experten erarbeiteten unter Anleitung der IÖB-Servicestelle eine Fülle von Informationen für die Weiterbearbeitung des Themas. Die meisten dieser Personen haben langjährige Erfahrung im direkten Umgang mit älteren Menschen und kennen deren Sichtweise und Bedürfnisse sehr gut. So wurde zum Beispiel festgestellt, dass das Angreifen und Ausprobieren der Geräte gerade für nicht technikaffine Personen wichtig ist. Entsprechend wurden die Räume auch gestaltet.

Die Präsentationsräume des KWP wurden auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse eingerichtet. Nach intensiver Recherche wurden mehrere Firmen kontaktiert und diese eingeladen, ihre AAL-Lösungen für eine Präsentation durch Mitarbeiter*innen des KWP in den Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Da es sich bei diesem Projekt um eine reine Beratungsoffensive handelt, wurden keine Verkaufs- oder Vermittlungsangebote geschaffen.

Ergebnis und Mehrwert

Im gegenständlichen Projekt ging es darum, das Thema AAL einem breiteren Publikum in Wien bekannt und erfahrbar zu machen. So wurden mehrere Zeitungen, wie Kurier und Kronen Zeitung zu längeren Artikeln über das Projekt motiviert, außerdem gab es Fernsehbeiträge im ORF und bei SchauTV.

Mehrere hundert Besuche zeigen, dass die Aufbereitung des Themas sehr gut gelungen ist. In weiterer Folge wird das Projekt durch praktische Testreihen in den Häusern des KWP ergänzt, um die tatsächliche Marktreife von AAL-Produkten zu prüfen.

Das KWP konnte sich durch die Musterwohnung in diesem neuen, zukunftsorientierten Bereich einen sehr guten Namen machen.

Ansprechpartner

Mag. Richard Stern, MA

richard.stern(at)kwp.at

 

 

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