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Die INNPATH GmbH, Tochter der Tiroler Landeskliniken, hat mit Unterstützung der aws IÖB-Toolbox-Förderung ein innovatives Scannersystem für die digitale Pathologie beschafft. Ziel war es, die Effizienz und Qualität der Gewebebeprobung zu steigern und gleichzeitig die Arbeitsprozesse zu modernisieren. Die bisherige Lösung war durch manuelle Arbeitsschritte und begrenzte Kapazitäten nicht mehr zukunftsfähig. Denn der singuläre Scanner mit manuellen Prozessen ist für moderne Hochleistungslabore nicht mehr geeignet. 

Die neue Lösung ermöglicht eine vollautomatisierte Digitalisierung von über 500 Objektträgern täglich – ohne manuelle Eingriffe. Gleichzeitig eröffnet sie Pathologinnen und Pathologen eine digitale und ergonomisch optimierte Arbeitsweise, die flexibel im Büro, im Homeoffice oder unterwegs genutzt werden kann. Durch den digitalen Workflow wird die internationale Zusammenarbeit erleichtert und die Grundlage für präzisere Diagnosen geschaffen. Insgesamt trägt das System langfristig zur Verbesserung der Patientinnen- und Patientenversorgung bei und fördert den fachlichen Austausch sowie die gemeinsame Wissensentwicklung in der Pathologie.

Eckdaten des Projekts 

  • Projektdauer: 01.01.2023 – 17.06.2024
  • Projektträger: Innpath GmbH
  • Beschaffungsvolumen: 390.000 Euro  

Ausgangssituation 

Die Anforderungen in der Pathologie steigen kontinuierlich: Komplexere medizinische Fragestellungen, individualisierte Diagnosen und differenzierte Therapieoptionen erhöhen den Aufwand bei der Befundung. Gleichzeitig verschärft sich der Fachkräftemangel, wodurch die Versorgungssicherheit gefährdet sein kann. Bereits 2018 wurde in Innsbruck ein digitales Scannersystem eingeführt, das sich vom ergänzenden Gerät zum zentralen Bestandteil des Workflows entwickelte. Dieses stieß jedoch mit rund 100 Objektträgern täglich an seine Kapazitätsgrenzen und verursachte hohe Wartungs- und Bedienkosten. Die Digitalisierung gilt schon länger als zentraler Lösungsansatz, um Expertise ortsunabhängig verfügbar zu machen und die Qualität der Diagnostik zu sichern. Die neue Lösung sollte daher nicht nur die Kapazität erhöhen, sondern auch die Integration in bestehende Systeme wie Pathowin+ ermöglichen.

Ergebnis und Mehrwert 

Seit der Inbetriebnahme am 17.06.2024 ist das System vollumfänglich im Einsatz. Es ermöglicht effizientere Arbeitsabläufe, remote Zugriff auf Proben und eine bessere Einteilung des Personals. Erste internationale Befundungen wurden erfolgreich getestet. Darauf aufbauend wurde die Integration in bestehende Systeme wie das Image Management System (IMS) und den Anbindungen an die Labor- und Krankenhausinformationssysteme (LIS und KIS) erfolgreich umgesetzt, wobei insbesonders die IT-Abteilung fachlich eingebunden war. Die Entscheidung zugunsten des Pannoramic 1000 basiert auf mehreren Faktoren, die das System besonders innovativ und zukunftsfähig machen. Denn mit der Automatisierung wird nicht nur die Befundung effizienter und transparenter, sondern auch die Grundlage für nachhaltige Prozessoptimierung geschaffen. 

Ausblick 

Das System ist bereits vollumfänglich in Verwendung. Die durch die aws IÖB-Toolbox-Förderung ermöglichte Investition zeigt bereits spürbare Vorteile in Bezug auf Effizienz und Flexibilität im Laborbetrieb. Bei der geplanten Auslastung und Weiterentwicklung der Innpath GmbH wird erwartet, dass das System mittelfristig sämtliche Anforderungen erfüllt – sowohl hinsichtlich der benötigten Kapazitäten als auch der funktionalen Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus fördert die Lösung die Versorgungssicherheit und -qualität in der Pathologie und unterstützt die kollaborative Wissensbildung im deutschsprachigen Raum. 

Ansprechperson

Dipl.-Ing. Milan Pos, MSc.