Das Projekt „Digitalisierung der Müllentsorgung“ zielte darauf ab, das bestehende Müllentsorgungssystem in Pasching durch moderne Technologie zu optimieren. Die Gemeinde Pasching hat das Projekt durchgeführt und ist unter anderem für die Müllentsorgung in der Region zuständig. Das bisher verwendete Banderolensystem sollte durch eine zukunftsfähige und standardisierte Lösung ersetzt werden.
Dazu wurde ein erfolgreiches Proof of Concept durchgeführt. Neben den technologischen Neuerungen war die Effizienzsteigerung des Systems ein zentrales Projektziel. Damit sollte gewährleistet werden, dass die Müllentsorgung auf einfachste Weise optimiert werden kann und höchste Betriebssicherheit gewährleistet wird.
Eckdaten des Projekts
- Projektdauer: 05.07.2023 - 05.09.2024
- Projektträger: Gemeinde Pasching
- Beschaffungsvolumen: rund 120.000 Euro
Ausgangssituation
Nach über zwei Jahrzehnten des sogenannten „Banderolensystems“ in Pasching – bei dem Bürgerinnen und Bürger spezielle Klebeetiketten an ihren Mülltonnen anbringen mussten, um die Entrichtung der Entsorgungsgebühr nachzuweisen – wurde nun auf ein effizientes und modernes System umgestellt. Zuvor war erforderlich, persönlich ins Rathaus zu kommen, um neue Klebebanderolen zu erwerben oder zusätzliche Entleerungen zu bezahlen. Ohne gültige Banderole wurde die Mülltonne nicht entleert. Das ermöglichte es zwar, nur für die tatsächlich anfallende Müllmenge zu zahlen, statt eine pauschale Gebühr zu entrichten, jedoch war das mit einem beträchtlichen Aufwand für Bürgerinnen und Bürger sowie die Gemeinde verbunden.
Ergebnis und Mehrwert
Im Zuge des Projekts erhielt jeder Haushalt eine neue, langlebige Tonne mit einem intelligenten Chip. Der Chip ermöglicht eine direkte Zuordnung der Tonne zum Haushalt, und jede Entleerung wird elektronisch über einen Sensor am Müllfahrzeug erfasst. Überfüllungen oder Fehlwürfe werden dokumentiert und zur Nachvollziehbarkeit fotografiert. Die erfassten Daten werden in Echtzeit in ein Webtool eingespeist. Bürgerinnen und Bürger erhalten über die kostenlose Gem2Go-Gemeinde-Handy-App eine Live-Sicht auf ihre Entleerungen, was Transparenz schafft und eine präzise Überwachung des Müllentsorgungsprozesses ermöglicht. Die Datensynchronisation mit dem Abrechnungsprogramm der Gemeinde gewährleistet eine Abrechnung anhand der tatsächlichen Anzahl von Entleerungen. Dadurch wird der Aufwand für die Bürgerinnen und Bürger reduziert, da sie sich nicht mehr darum kümmern müssen, Klebebanderolen zu besorgen und anzubringen. Auch für die Gemeinde verringert sich der organisatorische Aufwand. Das spart Zeit und Ressourcen und ermöglicht es, besser auf die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen.
Ausblick
Die geplanten Folgeaktivitäten des Projekts in Pasching zielen darauf ab, die positive Entwicklung in der Abfallwirtschaft weiter voranzutreiben. Eine Erweiterung auf die Biomüllentsorgung ist bis 2027 geplant, um eine ähnlich effiziente Erfassung und Überwachung wie bei der Restmüllentsorgung zu ermöglichen. Langfristig wird auch die Möglichkeit der Gewichtserfassung und Abrechnung nach Kilogramm in Betracht gezogen, da die Gemeinde den Müll nach Menge verrechnet bekommt. Dies könnte zusätzliche Anreize für Bürgerinnen und Bürger schaffen, ihre Mülltrennung zu optimieren und Abfall zu reduzieren.
Ansprechperson