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Natur vor Ort mit modernsten Technologien erleben, entdecken und erforschen: Mit dem mobilen Hightech-Beobachtungswagen „Spähikel“ beschreiten wir neue Wege in der Naturvermittlung. Das Beobachtungsmobil verbindet auf innovative Art und Weise Naturpädagogik und Spitzentechnologie. Das Spähikel bietet Platz für bis zu zwölf Personen und ist mit zahlreichen Geräten am neuesten Stand der Wissenschaft und Technik ausgestattet: Von Systemen zur automatischen Tierstimmenerkennung über Wildkameras und Nachtsichtgeräte bis hin zu Drohnen und Virtual-Reality-Brillen.

Eckdaten des Projekts

  • Projektträger: Österreichische BUndesforste AG 
  • Projektdauer: 26.03.2020 bis 06.10.2021
  • Geplantes Beschaffungsvolumen: € 110.000 

Ausgangssituation

Viele Programme der Umweltbildung laufen nach einem ähnlichen Schema ab, ein naturkundlicher Guide vermittelt im Laufe einer Wanderung Inhalte über Pflanzen, Tiere und ökologische Zusammenhänge. Die heutige biologische Forschung in diesen Bereichen sieht hier ganz anders aus: unter Verwendung von modernsten technischen Geräten (z.B. GPS-Technologien, div. Sender auch im Mikroformat, etc.) werden ganz neue Erkenntnisse über die Lebenswelt gewonnen. Wir wollen diese äußerst spannenden Techniken in unser Vermittlungsprogramm aufnehmen um unseren BesucherInnen (alle Altersgruppen!) weitaus detailreichere und spannendere Inhalte zu vermitteln. Da die ÖBf AG aus 12 Forstbetrieben und 2 Nationalparkbetrieben, die über ganz Österreich verteilt sind, besteht, und wir außerdem den Vermittlungsstandort direkt besuchen wollen, kam die Idee einen mobilen Beobachtungswagen zu entwickeln, der dann jeweils vor Ort zum Einsatz - immer mit Betreuung durch MitarbeiterInnen aus dem Umweltbildungsteam - kommen kann. Außerdem soll das Mobil auch als Forschungseinrichtung zur Verfügung stehen, die längere Aufenthaltszeiten vor Ort (z.B. Beobachtungsprojekte direkt auf der Fläche) verlangen.

Vorhanden ist ein kreatives Team, das schon über sehr viel Erfahrung in der Naturvermittlung verfügt und im Rahmen eines FFG Projektes (Talente regional, Projekttitel: "thermoXtele") auch schon den Umgang mit einigen modernen Technologien und deren Vermittlung gelernt hat.

Vorgehensweise

Phase 1: Planung durch einen Architekten gemeinsam mit dem Projektteam in mehreren Workshops und Planungssitzungen. Paralell wurde der gesamte Prozess (Planung, Versuchsphase und Umsetzung durch eine Projektlenkungsgruppe begleitet.

Phase 2: Materialsuche und Versuchsphase: Es war eine große Herausforderung den richtigen Werkstoff und eine passende Verarbeitung für die Aussenhülle zu finden. Nachdem das Material (ARBOBLEND, Biokunststoff der Fa. Tecnaro) gefunden war - es war nicht einfach einen Anbieter zu finden, der in kleinen Mengen produziert, ging es um die Verarbeitung. Es wurden Versuche in Richtung 3DDruck unternommen, die aber nicht das gewünschte Ergebnis liefern konnten. Letztendlich wurden Platten in 2 verschiedenen Farben extrudiert. Auch hier wurde "experimentiert". Der Versuch Farbverläufe in die Platten zu bringen, ist aber leider letztendlich auch gescheitert.

Phase 3: Umsetzung: 

  1.  Erstellung eines Prototypen für einen Ausschnitt der Außenhülle
  2.  Ankauf eines Anhängerchassis
  3.  statische Berechnungen durch ein bekanntes Statikerbüro in Form eines 3D-Models. Umsetzung in eine Planzeichnung durch den Architekten
  4.  Anfertigung mittels eines CNC Roboterarmes und Aufbau der Holzkonstruktion
  5. .Finale Montagearbeiten (Rampe, Türe, klappbare Stiegen, klappbare Fensterfront, Lüftungsklappen, Bodenbelag) und Montage der ARBOBLEND-Platten durch einen Tischler und Bootsbauer.
  6.  Möblierung
  7.  elektrische Ausstattung (Solarpaneel, Wechsler, Akku, Instalation Anschlüsse, LED Beleuchtung)
  8.  Folien für das Außendesign
  9.  technische Ausstattung

Es wurde immer versucht mehrere Anbieter zu finden. Leider war dies nicht immer möglich. Gründe dafür waren die doch ungewisse Herausforderung und der schwer kalkulierbare Arbeitsaufwand, zu geringe Bestellmengen oder, dass es keine anderen Anbieter gab. Besonders wichtig war es auch bei der Umsetzung fähige Partner ins Boot zu holen, die schnell auch die Begeisterung für eine Umsetzung und Realisierung entwickeln konnten.Auch auf Grund der Corona-Epidemie haben Firmen abgesagt bzw. kein Interesse gezeigt (Rohstofflieferungsprobleme, keine freien Kapazitäten).

Ergebnis und Mehrwert

Es ist gelungen am 6.10.2021 das Spähikel im Rahmen einer Eröffnungsfeier mit einer interaktiven Präsentation der technischen Ausstattung vor regionalen Partern (Nationalpark Donau-Auen, Nationalpark Thayatal, Storchenhaus Marchegg, regionalen Management- und Tourismusorganisationen, NÖ Landesaustellung, etc.) und Pressevertretern vorzustellen. Ziel war es von Anfang an ein Produkt zu entwickeln, das im Rahmen der NÖ Landesausstellung "Marchfelder Geheimnisse" als Exkursions- und Veranstaltungstool zur Verfügung steht. Die Begeisterung der Gäste lässt darauf schließen, dass dies möglich sein wird.

Der Gewinn ist es, ein tolles Produkt zu haben, das wir in der Besucherbetreuung mit einer komplett neuen Ausrichtung einsetzen können. Wir freuen uns schon viele BesucherInnen alles Altersgruppen in den kommenden Jahren erreichen zu können und den Bildungsauftrag im Nationalpark mit einer sehr interessante weiteren Facette umsetzen zu können.

Ansprechpartner

 Fr. Mag. Ulrike Stöger

Projektleitung

Weiterführende Links

  • An der Entwicklung einer Homepage zur Bewerbung wird in den kommenden Wochen gearbeitet. Der Link wird bei Interesse gerne zugesandt.